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Die monatelangen Zugsausfälle auf der Simplonlinie vom Südportal des Simplontunnels wurden bisher ohne grosses Murren der lokalen Behörden, Touristiker und die Fahrgäste aufgenommen. Doch nun kommen von Frankreich her ganz neue Aspekte ins Spiel:

Im Zusammenhang mit den Anschlägen auf TGV-Strecken zum Olympiaden Beginn, erklärte der französische Verkehrsminister in der wichtigen Tageszeitung «Le Monde», dass die Kosten für die Wiederherstellung der Linien sehr kostspielig sind und jemand für den Schaden aufkommen muss. Zudem müsse auch der Betreiber der TGV-Hochgeschwindigkeitszüge ihre Kunden für die Verspätungen mit vielen Millionen Euros entschädigen. Eine Erhöhung der Bahntarife sei daher nicht auszuschliessen.

Mit anderen Worten, wer den Unterbruch von Bahnstrecken für den öffentlichen Verkehr aus freien Entscheiden -oder böswillig- verursacht, müsse dafür finanziell geradestehen.

Für die Simplon Strecke würde dies bedeuten, dass die Betreiber der Eurocity’s von der Schweiz nach Mailand und des «Trenino verde delle alpi BLS» für den Unterbruch von der Bauherrschaft der Bahninfrastruktur entschädigt werden müssen und mit ihnen auch die Fahrgäste als Endkunden.

Dieser Aspekt gehört auf den Diskussionstisch, umso mehr in der nahen Schweiz

nur Nebenlinien für den Grossumbau gänzlich gesperrt werden und bei internationalen Linien bessere Lösungen als ein unbequemes Umsteigen auf Busse gesucht und gefunden werden. So geschieht es in diesen Wochen zwischen Basel und Zürich wo auch wenig befahrene Bahnstrecken für den Zugs-Ersatzverkehr aktiviert werden. Dies sollte für die bereits geplante Sperrung auf der Simplonlinie für den Sommer 2025 in Betracht genommen werden. Die Sommermonate sind die Monate, in welcher der Tourismus auf schnelle und gute Verkehrsmittel angewiesen ist. Noch nie wurde in der Ferienzeit eine Autobahn oder ein Flughafen für einen Aus- oder Umbau geschlossen.  Dies muss auch für wichtige Bahnverbindungen gelten.

Walter Finkbohner