DOMODOSSOLA - 18-9-2025 -- Die Bedeutung des Dialogs und die Notwendigkeit einer offenen Zusammenarbeit, die die Herausforderungen der Simplon-Strecke – auch im Straßenverkehr – in den Blick nimmt. Ein Versprechen, ein Wortpakt: So lässt sich die Konferenz zusammenfassen, die am Mittwoch den Tag zum 100-jährigen Jubiläum der Expo in Domodossola abschloss. „Grenzen, die verbinden: Infrastrukturen und Zollwesen für die Mobilität der Zukunft“ war der Titel des zweiten Treffens in der Cappella Mellerio, das auf die nachmittägliche Konferenz „Territorio in movimento: strategie comuni per un confine che crea valore“ folgte, an der auch der Präsident der Region Piemont, Alberto Cirio, teilnahm.
Im Mittelpunkt standen die Verkehrsfragen, der neuralgische Punkt der Grenzpolitik. Beiträge kamen von den Bürgermeistern von Locarno und Brig, Nicola Pini und Mathias Bellwald, von Ilona Ott der BLS, Matteo Corti der Vigezzina-Bahn sowie Davide Miggiano, Regionaldirektor Piemont-Aostatal der Zoll- und Monopolagentur. Ebenfalls am Tisch: Walter Finkbohner als Vertreter des Kantons Wallis.
„Wir sind Integratoren“, fasste Ilona Ott die Rolle der BLS an der Grenze zusammen: Grenzgänger, Tourismus, Güterverkehr, Straße (die Autoverladezüge am Simplon). Die Schweizer Bahn spielt eine Schlüsselrolle für die Wirtschaft im nördlichen Piemont. Die Förderung der öffentlichen Verkehrsmittel – die natürlich erhebliche Investitionen erfordert – stand im Mittelpunkt des Beitrags von Walter Finkbohner. Die Vorteile seien unschätzbar.
Von einem Beispiel, das aus der Vergangenheit kommt, aber in die Zukunft weist, sprach der Bürgermeister von Locarno mit Blick auf die Vigezzina-Centovallina: „Ein Zug als Träger wirtschaftlicher, sozialer und kultureller Entwicklung. Ein politisches Projekt der Einheit und eine gelebte Erfahrung. Wichtig ist der Dialog zur Verbesserung von Strecke und Fahrzeugmaterial.“
Die Atmosphäre war herzlich, das Treffen freundlich und ohne Polemik. Am gestrigen Tag wurde eine Freundschaft gefeiert – und doch leidet die Mobilität zwischen der Schweiz und Italien weiterhin unter großen Schwierigkeiten. Es wird der Moment kommen, diese konkret auf den Tisch zu legen: von den Einschränkungen des Simplon-Eisenbahntunnels, die den Transport bestimmter Güter verhindern, bis zu den Problemen der Staatsstraßen 34 und 337. Die Herausforderung der Zukunft wird es sein, den Willen zur Zusammenarbeit in konkrete Maßnahmen umzusetzen, die die Grenze nicht länger als Barriere, sondern als gemeinsame Entwicklungschance begreifen.